Wie attraktiv ist Ihre Heimatstadt? Bestenfalls sagen Sie jetzt: „Sehr, sonst würde ich woanders wohnen.“ Bestimmt gibt es aber Viertel, in denen Sie sich weniger häufig aufhalten als in anderen.
Um herauszufinden, wo wie viele Menschen unterwegs sind, hat Lemgo Digital, ein Reallabor des Fraunhofer IOSB-INA, gefördert durch das MWIDE Ministerium NRW und mit Unterstützung der Alten Hansestadt Lemgo ein Projekt zur Passantenzählung ins Leben gerufen.
Im Zuge dieses Projekts soll die Passantenfrequenz an verschiedenen Stellen der Stadt in Echtzeit gemessen werden. Eine der Methoden, die dabei genutzt werden, ist die PYRO-Box von Eco-Counter.
Warum die Passantenanzahl wichtig ist
Die Passantenfrequenz bezeichnet die Anzahl an Menschen, die sich in einem bestimmten Bereich einer Stadt oder eines Ortes zu einer bestimmten Zeit und bei bestenfalls ähnlichen Witterungsverhältnissen bewegen. Diese Kennzahl ist für Städte und deren Wirtschaft relevant:
• Für den Einzelhandel und die Gastronomie, weil die Anzahl der Passanten Rückschlüsse auf die potenzielle Menge an Laufkundschaft erlaubt. Dadurch lässt sich die Standortattraktivität für einen Laden oder ein Restaurant bestimmen.
• Für den Gewerbeimmobilienmarkt. Wo viele potenzielle Kunden sind, sind Laden- und Gastronomieflächen begehrter, der Mietpreis kann höher angesetzt werden als in weniger frequentierten Lagen.
• Für die Stadtverwaltung, da sie mit dem Wissen um die Passantenzahlen zu bestimmten Tageszeiten, bei unterschiedlicher Witterung etc. unter anderem Stadtmarketingprozesse gezielter steuern kann, z. B. wenn es um die Organisation von Veranstaltungen geht.
Die PYRO-Box als Passantenzählsystem
Für möglichst korrekte Zählungen arbeitet das Reallabor Lemgo Digital in der Alten Hansestadt Lemgo mit verschiedenen Technologien. Neben der Nutzung vorhandener Kameras (Nachteil: Gruppen können ggf. nicht genau aufgeschlüsselt werden, Sicht bei Dunkelheit schlecht) und vorhandener Freifunk-WLAN-Infrastruktur (Schwäche: Personen ohne Mobilgerät mit aktiviertem WLAN werden nicht erfasst) ist Eco-Counter Partner des Projekts.
Die PYRO-Box, die in Lemgo zum Einsatz kommt, ist ein Personenzähler, der sich mobil oder stationär einsetzen lässt. Sie ist unter anderem bereits in Städten wie Hamburg, Stuttgart oder Karlsruhe sowie international in Zürich, London, San Francisco oder Brisbane in Betrieb.
Mittels pyroelektrischen Sensors und hochpräziser Linse erfasst die PYRO-Box basierend auf Passiv-Infrarot-Technik die Körperwärme vorbeigehender oder (auf dem Fahrrad) fahrender Menschen. Selbst wenn sich zwei Körper zeitweise überschneiden, zum Beispiel bei einer Gruppen-Stadtführung, kann die PYRO-Box diese Überschneidung aufschlüsseln, sodass das Zählergebnis nicht verfälscht wird.
Sogar in welche Richtung die Passantinnen und Passanten gehen, lässt sich mit der PYRO-Box feststellen, die die Daten direkt an die entsprechende Eco-Counter-Software weitergibt. Dank Batteriebetrieb ist die Installation schnell und einfach, Regen, Schnee und Eis machen dem Infrarot-Zähler nichts aus. Die Boxen lassen sich zudem vernetzen, sodass sich ganze Innenstädte und Viertel analysieren lassen.
Die nächsten Schritte
In der Alten Hansestadt Lemgo sind die ersten Messungen gemacht, in einem nächsten Schritt sollen nun unter anderem die entsprechenden Datenanalysen durchgeführt werden. Für eine attraktive Stadt mit hoher Lebensqualität für ihre Einwohner und guten Standortvoraussetzungen für die Gewerbetreibenden.
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